Review: The Memories – Pickles & Pies

Die Kalifornier kennen sich in der Eurodisco aus und bringen die großen Gefühle mit.

Während White Fang für das Räudige steht, ist The Memories immer für den Pop zuständig gewesen. Beide Bands teilen sich ihr Personal, The Memories wird mehr als Spielwiese begriffen.

So arbeitet sich auch die neue Platte „Pickles & Pies“ (Gnar Tapes / Axis Mundi) an diversen Genres ab. Eurodisco, gefühlvolle Liebeslieder, persönlicher Folk Rock, die Kalifornier fegten einmal alles auf die Platte, was ihnen in den Kopf kam.

Dennoch ist das keine obskure Songsammlung. Vielmehr darf man sich an den unterschiedlichen Einflüssen der Musiker bereichern und für sich Neues oder Liegengelassenes entdecken.

Das Eröffnungstrio hat dabei einen sehr persönlichen Flow, geht vom einfühlsamen R. Stevie Moore-Cover „Too Old (To Fall In Love)“ zum gefühlvollen „Waves from the Shore“ in das schöne Liebeslied „In My Heart I Am Sailing“ über.

Seltsam gerät der Italo-Disco auf „Last Chance to Dance“, das Ace of Base-Cover von „The Sign“ setzt noch eins drauf. Zusammen mit Colleen Green taucht man den Eurodance-Klassiker in schiefen Dub.

„Kissing Candy“ ist etwas, was Ween auch in ihrem Repertoire haben könnten. Noch mehr weirdes Zeug: „Druid“ setzt einen Roboter in schwierige Gefühlslagen. „Someone to Love Me“ hört sich an wie eine Zusammenarbeit von den Army of Lovers, Mr. President und David Hasselhoff.

Doch das alles stört nicht, fügt sich gut ein. Zwischendrin versteckt sich wunderbare Folk Rock mit „Second Try“ oder bezaubernder Pop auf „Under the Sea“ (wieder mit Green).

Fazit: Auf jeden Fall nicht das 08/15-Album.

The Memories - Pickles & Pies

8.3

8.3/10