Review: The Great Sadness – Weep

So roh wie möglich wollen The Great Sadness sein. Da kommt dann stellenweise guter Blues-Rock dabei heraus, insgesamt aber auch viel Langeweile.

Für „Weep“ hat sich das Duo von The Great Sadness Zurückhaltung verordnet. Die Aufnahmen sollten so roh wie möglich sein, ohne Overdubs, lediglich Bassspuren wurden hinzugefügt. Auch bei den Songtiteln setzte man auf Reduziertheit. Mehr als ein Wort benötigen die Blues-Psycher aus Kalifornien nicht, um einen Song zu umschreiben.

Herausgekommen ist ein unmittelbares, staubtrockenes aber auch ermüdendes Album. Zehn Songs finden sich auf „Weep“ wieder und bereits bei der dritten Nummer hat man das Rezept durchschaut. Davor gibt es mit „Enough“ einen ruhigen Einstieg mit scheppernden Drums, der sich dann in dreckigen Blues-Rock steigert. „Blind“ ist ein toller Blues-Stomper und zeigt die Fertigkeit zu einer Dramaturgie innerhalb eines knappen Zeitrahmens.

Schon „Deserter“ rauscht dann so vorbei. Mit „Birdman“ wird man noch kurz wachgerüttelt, wenn Sängerin Cathy Cooper ins Ohr brüllt. Lediglich „Suicide“ vermag mit seinem Psych-Ansatz etwas Varianz hineinzubringen. Die Punk-Sprengseln in „Wonderland“ und „Underground“ gehen auch in Ordnung.

Fazit: Waren die vorhergehenden EPs noch fantastisch, stellt sich auf Albumlänge Ernüchterung ein. Für vier Songs funktionieren The Great Sadness sagenhaft, mit längerer Spielzeit fehlen einfach die Varianzen ihres Blues-Rocks.