Review: The Brian Jonestown Massacre – Don’t Get Lost

Auf dem 16. Album versucht sich die Psych-Rock-Band an Experimenten. Diese klappen nicht immer.

Für das mittlerweile 16. Album hat sich Brian Jonestown Massacre wieder im Cobra Studio ihres Bandleaders Anton Newcombe einquartiert. Herausgekommen ist „Don’t Get Lost“, ein 70 Minuten langes Werk. Für ausufernde Live-Konzerte ist die Band bekannt, jetzt kann man sich zwischen zwei Konzerten auch mit einer epischen Platte beschäftigen.

Laut eigenen Angaben wollte man einen experimentelleren Ansatz fahren ohne jedoch vom typischen Psych-Rock-Sound zu lassen. Und das fasst genau das Album zusammen. Die 14 Songs bieten bekannte Strukturen und völlig Neues.

Die Neunziger schauen vorbei

Der Opener „Open Minds Now Close“ führt den Hörer sanft in die Platte hinein. Ungewohnt synthielastig und sehr repetitiv erinnert der Song sehr an Moon Duo und bricht etwas aus dem Bekannten aus. „Melodys Actual Echo Chamber“ ist im Titel ein netter Seitenhieb auf eine Band mit ähnlichem Namen und kommt sehr dadaistisch und treibend mit leichten Western-Einflüssen daher. Richtig absurd wird es dann mit „Charmed I’m Sure“ einem Ambient-Track, der wohl eher als Interlude zu betrachten ist.

Dann folgen die beiden besten Stücke der Platte. „Groove is in the Heart“ und „Throbbing Gristle“ sind in Zusammenarbeit mit Tess Parks entstanden und tolle Psych-Rocker. Unterbrochen werden sich durch das nächste Ambient-Stück „One Slow Breath“.

Gegen Ende der Platte sind dann alle Dämme gebrochen. Mit „Acid 2 Me Is No Worse Than War“ gibt es ein Acid-Trance-Stück, das aus den Neunzigern vorbeischaut. „Ich bin Klang“ beendet die Platte mit einer Sound-Collage.

Fazit: Eine sehr durchwachsene Platte ist „Don’t Get Lost“ geworden. Stellenweise ist sie fantastisch und bietet tollen Psych-Rock. Doch die Ambient-Trance-Stücke hätte die Band sich schenken können. Sie durchbrechen den Flow unnötigerweise.