Review: Sleep – The Sciences

Die Stoner-Band veröffentlicht völlig überraschend ihr erstes Album seit 15 Jahren.

Die Ankündigung erfolgte keine 24 Stunden vorher, jetzt ist die Platte bereits da: Passend zum internationalen Cannabis-Feiertag veröffentlichen Sleep ihr neues Album „The Sciences“. Nicht genug der Überraschungen, denn der erste Longplayer seit 15 Jahren wird über Third Man Records erscheinen, einem Label, das nicht unbedingt für schwere Musik bekannt ist.

Sleep und Studioaufnahmen waren immer so eine Sache. Nach dem Ärger um „Dopesmoker“ gab es lediglich 2014 die Single „The Clarity“. Das neue Album zog sich. Es gab immer wieder Updates aus dem Studio und unbekannte Live-Songs. Nun hat sich die Band entschieden ohne großes Drumherum einfach „The Sciences“ herauszuhauen.

Sie waren dabei so schnell, dass der Third Man-Store aktuell den Release noch nicht listet. Lediglich über Streamingdienste ist die Platte hörbar.

Was wir da dann wahrnehmen, ist Sleep in Höchstform. Experimente gibt es keine, wir bekommen genau das, was zu erhoffen war. Wuchtige Stoner-Songs, ewig lang gezogen, mit zahlreichen Tempowechseln versehen.

Nach der Feedback-Orgie im Titeltrack tauchen wir mit „Marijuanaut’s Theme“ tief in die Rauchschwaden ein. Eine Bong wird gezündet, der Kopf wird mit schleppendem Stoner verdreht. Al Cisneros spricht über die Soundwand.

„Sonic Titan“ ist wuchtig und behäbig, ändert seine Farbe mehrmals und ist Sleep, wie wir sie lieben. „Antarcticans Thawed“ nimmt in den letzten fünf Minuten Fahrt auf und bleibt zuvor treibend.

Dasselbe in Grün auf „Giza Butler“. Wollen wir mehr Variationen? Nein, das klingt alles sehr fett und einnehmend, da brauchen wir keine anderen Ansätze. Außerdem gibt es für Freunde der Verspieltheit den jammy Abschlusstrack „The Botanist“.

Fazit: Fantastisch gespielt, fantastisch produziert. Ein Ereignis.

Sleep - The Sciences

8.9

Fazit

8.9/10