Review: PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION (P.D.O.A.) – I Still Care

Luftiger Post Punk, wie gemacht für Berlin.

Eigentlich ein Mixed-Media-Kunstprojekt, eine Band der Performance, diese PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION (P.D.O.A.) aus Berlin. Gegründet von Madeleine Rose und Jesper Munk, von Lewis Lloyd und Anton Remy vervollständigt. Künstler:innen mit unterschiedlichen Backgrounds kommen hier zusammen.

Nach einer Debüt-EP erscheint nun mit „I Still Care“ die erste LP. Musikalisch bleibt man bei arty Sounds. Lasch gespielter Post Punk, ausladender Grunge, ein wenig Punk, auch mal eine schöne Gesangsnummer. Alles in LoFi gehüllt und so direkt wie möglich.

Eine Platte, die jedenfalls sehr reizvoll ist. An vielen Stellen luftig und roh, gerne auch schräg. Professionelle Amateurhaftigkeit, wenn was aus dem Takt gerät, muss es auch aus dem Takt geraten.

Schön etwa der Titeltrack, der Post Punk mit Noise Rock mischt, dabei nicht zu brutal wird, eher bedächtig knarzt, wenns sein muss aber auch anziehen kann. „Spider“ wird ebenfalls im Finale richtig punkig, tolle Nummer.

Alles sehr stimmungsvoll, nie zu aufgekratzt. Die Experimente halten sich im Hintergrund, herausfordernd schiefe Rock-Songs entstehen, die aber nicht zu komplex ausfallen. Passt in seiner kühlen Wildheit gut zu Berlin.

Fazit: Künstlerisch wertvoll.

PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION (P.D.O.A.) - I Still Care

8.2

8.2/10