Review: Os Noctambulos – Silence Kills

Machen wir es kurz: Es ist ein tolles Album.

Os Noctambulos, eine Garage Psych-Band aus Frankreich, die bisher über zwei Alben lang stilechten Garage Psych mit viel Reverb und Bekenntnis zu den 1960ern spielte. Jetzt erscheint mit „Silence Kills“ (Stolen Body) das dritte Album.

Aus dem Pressetext entnimmt man, dass man auf der Platte den Wunsch der Band nach Variation spürt. Nicht immer dieselben drei Akkorde sollen es sein, dennoch will man die Tradition des Sixties Psych wahren.

Genau das ist zu unterschreiben. Noch mehr: „Silence Kills“ verfolgt ein Konzept, das vollständig aufgeht. Es ist eine eher düstere, verzweifelte Platte. Der „Sunshine Superman“-Donovan in dunkel vielleicht. Dramatik pur.

Unvergleichlich das staubige „The Day We Touched The Sun“ oder das einfühlsame „I Don’t Know Why“. Violinen kommen auf, ein Piano wird angestimmt, drumherum gibt es zumeist sehr lässigen Psych. Wir verfallen nicht in Depressionen, wir werden nur auf die unangenehmen Lebensseiten aufmerksam gemacht.

Der Opener „Sanitise Me“ ist noch sehr energisch. Bereits mit dem folgenden Song „Living A Lie“ wird es gefühlvoller. Noch einmal kehren wir zu punkigen Sounds mit „A Man Needs A Home“ zurück.

Horror-Vibes gibt es auf „Tamed“, „Flowers Of Evil“ driftet elegant. „Goodbye“ ist nicht das Ende, aber cooler Garage Rock. „Is She There?“ wird dann zum wirklichen Abschluss melancholisch.

Fazit: Ein großes Werk.

Os Noctambulos - Silence Kills

9.1

9.1/10