Heavy Psych Sounds legt bei den Nebula-Reissues nach. Diesen Monat ist das Debütalbum dran.
Nebula, Erfinder des Heavy Psych. Dieses Jahr ist die Band auf Reunion-Tour und das Label Heavy Psych Sounds begleitet dieses Ereignis mit einigen Reissues. Im Januar wurde die Debüt-EP „Let It Burn“ veröffentlicht, nun folgt mit „To The Center“ aus dem Jahre 1999 der erste Longplayer der Band aus Los Angeles.
„To The Center“ erschien auf Sub Pop, einem Label, bei dem man tiefer gestimmten Heavy Rock wohl eher weniger vermuten würde. Das zeigt auch etwas die Orientierungslosigkeit, der das Label Ende der 90er zu schaffen machte. Nach den stürmischen Seattle Sound-Zeiten hatten sich die Gründer Bruce Pavitt und Jonathan Ponemann aufgrund des zu beschreitendes Weges zerstritten. Mehr Mainstream oder weiter Förderung der Subkultur, so lautete die Frage.
Schlußendlich entschied man sich für Letzters. Mit Ende des zweiten Jahrtausends veröffentlichte man High Energy Punk von Supersuckers, Hellacopters, Dwarves oder Gluecifer, aber auch Indie-Rock von Modest Mouse und Sebadoh. Und eben „To The Center“ von Nebula.
Produziert wurde die Platte von Jack Endino, einer wichtigen Figur der Grunge-Szene, der u.a. frühe Mudhoney-Platten und Nirvanas „Bleach“ begleitet hatte. Er entzerrte Nebulas walzende Sounds und kappte somit die letzte Verbindung zur Ursprungsband Fu Manchu.
„To The Center“ ist sehr viel proggiger und psychedelischer geraten. Der rasante Desert Rock ist auch hier weiterhin die Grundlage, doch auch ruhige Parts halten Einzug. Beinahe wird es gar grungig, wie etwa auf „Antigone“ und „Clearlight“.
Der Titeltrack ist allerfeinster Heavy Psych mit atmosphärischen Breaks. In der Reissue liegt der Song auch in einer etwas knackigeren Live-Version vor. Der zweite Bonus-Track ist ebenfalls eine Live-Mitschnitt und zwar vom wuchtigen „So Low“.
Mit „Come Down“ und „Whatcha Lookin‘ For“ gibt es zwei punkige Ausreißer. „Freedom“ hält tollen Psych Rock bereit und mit „I Need Somebody“ erhalten wir eleganten Southern Rock. Frühe Nebula finden wir auf den abschließenden „Between Time“ und „You Mean Nothing“ wieder.
Fazit: Ein sehr starkes Album, man muss dankbar für die Reissue sein.