Review: Mudhoney – LiE

Zum 30-jährigen Jubiläum beschenken sich Mudhoney mit ihrem ersten offiziellen Live-Album.

Wobei man auch relativieren muss. Schließlich gibt es „Live Mud“, das aber nur in einer sehr geringen Stückzahl aufgelegt wurde. Also: Das erste Live-Album, das nicht limitiert ist. „LiE“ (Sub Pop) wurde während der 2016er Europa-Tour von Mudhoney mitgeschnitten und vereint elf Tracks.

Die Auswahl lehnt sich dabei eher in Richtung jüngste Mudhoney. Das 2013er-Werk „Vanishing Point“ stellt etwa drei Tracks: „The Final Course“, „What To Do With The Neutral“ und „I Like It Small“. Mit „I’m Now“ gibt es noch einen Song vom 2008er „The Lucky Ones“. Ansonsten wird auf frühes Material zurückgegriffen.

Nach dem Instrumental-Einstieg „Fuzz Gun ’91“ gibt es eine räudige Version des 1989er-Songs „Get Into Yours“. „Poisoned Water“ stammt vom 1998er „Tomorrow Hit Today“. Das Groove-Monster „Judgement, Rage, Retribution and Thyme“ vom 1995er „My Brother the Cow“ hat noch nie so gut geklungen.

„Editions of You“ ist ein Roxy Music-Cover, welches das Original mehr in Richtung Hellacopters rückt. Mit „Suck You Dry“ und „Broken Hands“ sind noch zwei Klassiker vertreten.

Mudhoney gelten als Wegbereiter des Grunge, haben aber schon immer aufgrund ihres bestimmenden Fuzz auch den Desert Rock von Kyuss vorweggenommen. Auf dieser Live-Platte sind die Tracks mehr in Richtung Punk und Stoner getrimmt. Die Tracks wirken etwas roher und wilder als in der Studioversion.

2018 soll zum 30-jährigen Jubiläum eine neue Platte erscheinen. Details sind noch nicht bekannt, erscheinen wird sie aber, wie immer, bei Sub Pop.

Fazit: Sehr schöne Collection. Der Sound ist gut, die Band frisch.