Review: Mike Donovan – How To Get Your Record Played In Shops

Der ehemalige Sic Alps-Frontman legt sein zweites Soloalbum vor – und setzt voll auf DIY.

Mike Donovan spielte mit Sic Alps Garage Rock und spielt ihn noch mit The Peacers. Für seine Soloarbeiten legt er einen etwas reduzierteren, teils folkigen, Sound an. Dennoch kann er immer noch einen tollen Rock-Hit hervorzaubern. So auch auf seinem zweiten Soloalbum, „How To Get Your Record Played In Shops“ (Drag City)“.

Es ist eine Ode an die kleinen Plattenläden, die sich oft in unbelebten Straßen mit niedrigen Mieten verstecken müssen. Außerdem ist das Album die Würdigung des DIY-Gedankens. Donovan hat dazu alle Instrumente eingespielt und die Aufnahmen selbst in die Hand genommen.

Der Sound basiert stets auf sanften Strukturen. Eine Akustikgitarre spielt eine zarte Melodie oder ein Piano wird vorsichtig angeschlagen. Darüber legt Donovan Störgeräusche und wühlt damit auf. Den selben Effekt versucht er mit dem Gesang, wobei er eine schön gesungene Stimme einer mit Hall verfremdeten gegenüberstellt.

„Great Unknowing“ startet mit zartem Gesang auf schräger Instrumentierung. Auf „3 Track Seizure“ baut er auf eine eingängige Gitarre und legt darüber atmosphärisches Rauschen. „Rosemarie“ ist sehr zurückhaltend und experimentell.

Das sehr anrührende „Sadfinger“ setzt auf ein tolles Piano. „Four Armed Star“ ist ein verrauschter Hit. Auf „Chapel of Peace“ nimmt er einen folkigen Bozmo-Song und verwandelt ihn in einen pumpenden Track.

Dass er immer noch im Garage Rock verortet ist, zeigt er auf dem großartigen „Spiral Tee Shirt“. Auch gegen Ende stellt er sein Talent mit „Top Shop“ und dem eingängigen „Fox News Coverage ’68 (Yea I Know It’s a Drag, Assassinating Billionaires Is Still a Radical Imperative)“ unter Beweis.

Dazwischen gibt es Experimente mit „Montera Select Niteclub“, Barmusik mit „Sugar Shaker“ und melancholische Momente mit „Cold Shine“.

Fazit: Persönlich, anrührend, großartig.

 

7.8

Fazit

7.8/10