Gemächliches Social Distancing mit einem neuen Duo aus Australien.
Helen Franzmann (McKisko) und Mick Turner (Dirty Three) sind schon lange im Musikbusiness unterwegs, in verschiedenen Ecken. Das Schicksal wollte es, dass man sich traf, online, per Video-Chat. Man beschloss gemeinsam Musik zu machen, online.
Man gab sich den Namen Mess Esque, sendete Dateien zwischen Brisbane und Melbourne, strickte daraus ein sechs Songs umfassendes Debütalbum, das nun via Drag City erschienen ist.
Die Distanz merkt man der Platte nicht an. Es fühlt sich an, als ob Franzmann und Turner beisammen sitzen und brüchige Songs darbieten. Der Sound ist reduziert, Turner lässt seine markante Gitarre angenehm klimpern, Franzmann singt eindringlich dazu.
Daraus entwickeln sich tolle Songs, wie etwa das zehn Minuten lange und sehr geheimnisvolle „Jupiter“. Die Gitarre will ausbrechen, darf aber nicht. Verträumt „Wake up to yesterday“, sehr atmosphärisch „Sweetspot“.
Kurz vor dem Ende mit „Take it outside“ dann doch noch eine flottere Nummer. Hier zeigen Mess Esque, dass sie eigentlich locker Indie-Hits abliefern könnten. Aber: Warum sollten sie, wenn es auch gediegen geht?
Fazit: Ein gemächliches, wundervolles Album.