Review: Lorelle Meets The Obsolete – De Facto

Das Psych-Duo aus Mexiko liefert mit der neuen Platte ihr bisher ambitioniertes Werk. Man entfernt sich dabei deutlich vom Rock früherer Tage.

„Chambers“ von Lorelle Meets The Obsolete, erschienen vor knapp fünf Jahren, ist wohl einer der besten Neo Psych-Platten. Zwischen flächigen Sounds und aufputschendem Psych Rock enthält sie alles, was gut ist. Schon mit „Balance“ entfernte sich das Duo aus Mexiko von diesem Ansatz und entschied sich für atmosphärische Keyboard-Sounds.

Das neue Werk knüpft ebendort an und lässt die Rock-Geschichte weit hinter sich. „De Facto“ (Sonic Cathedral) schlägt auch dahingehend ein neues Kapitel auf, das nun alle Lyrics auf Spanisch sind.

Shoegaze und Synthie-Klänge drängen sich in den Vordergrund. Das Tempo ist eher gemächlich, die Vielschichtigkeit so hoch, wie nie zuvor. Da hat jemand lange gebastelt. Die Akribie zahlt sich aus, denn die Platte ist schon sehr super.

Alleine wie die Stimmung sich immer wieder ändert. Ist man vom monoton pumpenden Eröffnungstrack „Ana“ noch eher verstört, reicht dann „Líneas En Hojas“ den rettenden Arm an. Auf „Acción – Vaciar“ übernimmt die Gitarre das Ruder und umspielt warm.

Auf „Unificado“ erleben wir dieses Wechselbad innerhalb eines Songs. Nach sehr schönem Beginn startet ab Minute 3 ein ausufernder Psych-Jam, der in purem Chaos mündet.

Fantastisch ist die verstolperte Psych-Rock-Nummer „Lux, Lumina“ geraten. Auch das dröhnende „Resistir“ ist hervorragend. Auf dem zehn Minuten langen Abschlusssong „La Maga“ erhalten wir Versatzstücke aus allen Songs des Albums und werden mit einem Lächeln entlassen.

Fazit: Meisterlich.

Lorelle Meets The Obsolete - De Facto

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8.7

Fazit

8.7/10