Das Desert Psych-Trio wählt einen neuen Ansatz und hat damit vollen Erfolg.
Das 2017er Debütalbum von L.A. Witch war mehr ein Best-of. Man spielte Songs neu ein, die schon jahrelang durch die diversesten Konzertsäle getragen wurden. Der Desert Psych der Kalifornierinnen war faszinierend, die Songs zeigten aber ein Durcheinander. Schließlich lagen zwischen den Nummern teilweise fünf Jahre.
Für das neue Werk „Play With Fire“ (Suicide Squeeze) hatten sich L.A. Witch zurückgezogen und in intensiven Sessions die Songs erarbeitet. Das merkt man der Platte sehr deutlich an. Sie wirkt mehr aus einem Guss.
Es herrscht weiterhin Desert Psych vor, der schön trocken daherkommt. Doch das Spektrum wurde etwas erweitert. Punk, auch die Post-Version, kommt vor. Auf „Maybe the Weather“ wird es balladesk, wenn auch mit etwas Verschrobenheit.
Die alten Qualitäten schimmern auf dem Opener „Fire Starter“ gleich durch, wenn der Song auch etwas mehr auf den Punkt gebracht wird. Da ist wenig Raum für Ausflüchte, die gibt es aber später.
„Motorcycle Boy“ startet beinahe poppig, verdichtet sich aber zu coolem Psych Rock. „Dark Horse“ und „I Wanna Lose“ sind treibend und ungeheuer lässig. Auf „Sexorexia“ regiert der Punk.
„True Believers“ gibt sich fiepsend, fußt auf einem tollen Groove. „Starred“ öffnet sich zum Abschluss für einen vertrackten Jam. Dann ist das Vergnügen leider schon vorbei. Es ist eine knappe, aber sehr durchdachte Platte.
Fazit: Die altbekannte Seite ist da, die neue weiß auch zu begeistern.