Review: J. Zunz – Hibiscus

Lorena Quintanilla hat uns eine wunderbare, stellenweise bedrohliche, aber immer einnehmende SciFi-Oper programmiert.

Hinter J. Zunz steckt Lorena Quintanilla, die mit Alberto González die hervorragenden Lorelle Meets The Obsolete betreibt. Bereits 2017 veröffentlichte sie mit „Silente“ ein Soloalbum. Dem folgt nun „Hibiscus“ (Rocket Recordings / Commando Vanessa).

Bei Lorelle Meets The Obsolete wurde mit der Zeit der Psych Rock immer mehr zur Nebensache. Bei J. Zunz setzt Quintanilla vollständig auf elektronische Musik. Die Mexikanerin nimmt bei ihrer neuesten Arbeit Anleihen am Minimal, Ambient und Industrial.

Angelo Badalementi wird im Pressetext zitiert. In ähnlicher Manier erschafft Quintanilla wundervolle Melodien, denen immer etwas Bedrohliches innewohnt. Manchmal sehr offensichtlich, an anderer Stelle werden wir einfach so lange hypnotisiert, bis wir uns in einer merkwürdigen Gegend wiederfinden.

„Hibiscus“ ist eine kleine SciFi-Oper, die hunderte Gefühle erzeugt und mit tausenden Echos wiederhallt. „Y“ pumpt sanft, bis industrielle Peitschen schnalzen. Auf „Júpiter“ klingen Schreie, „33:33“ flirrt hektisch.

Sehr dramatisch fällt „White Labels“ aus. Gerade das Ende zieht in den Bann. „America Is A Continent“ ist ungeheuer stark, sehr verhuscht, es hämmert, brummt und schabt. Schaurige Melodien begleiten uns auf „Ouve-Me“ hinaus.

Fazit: Intensiv.

8.3

8.3/10