Bestes Mittel gegen schlechte Laune, diese Briten.
Einfacher Rock’n’Roll, damit betreiben Katja Rackin und Sam Stacpoole ihr Projekt Holiday Ghosts. Das 2019er „West Bay Playroom“ war schon eine sehr gute, verspielte und variantenreiche Platte.
Mit „North Street Air“ (Fatcat), dem insgesamt dritten Album, bleiben sie bei ihrem Sound, fügen ein paar Instrumente ein, scheren aber nicht sonderlich aus. Vielmehr geht es darum, noch schönere Melodien heraus zu kitzeln.
Das schaffen sie ganz famos an einigen Stellen. Gleich zu Beginn holt uns der schmierige „Mr. Herandi“ ab, präsentiert sich dabei als Ohrwurm aus Garage Pop und Sixties Psych. Es geht um unangenehme Vermieter, eintönige Jobs und insgesamt das Stadtleben. So grau alles manchmal ist, die Briten haben einen ganzen Sack voll Sonnenstrahlen dabei, um die Tage heller zu machen.
„Off Grid“ ist catchy, „Blood Orange“ schön LoFi. Es gibt etwas Western (Titeltrack, „Makin A Fool“) und auch mal Blues („Bathing Suit“). Auf „3rd Dream“ wird es psychig, „Told My Baby“ gibt sich poppig. Wieder vielseitig und unheimlich gut.
Fazit: Wir sind dann auf der Sonnenseite.