Review: Gouge Away – Burnt Sugar

Nicht einmal 30 Minuten benötigen die Hardcore-Punks für ein packendes Album.

Mit „Ordinary Corrupt Human Love“ hat Jack Shirley Deafhaven zum wohl besten Metal-Album des Jahres verholfen. An „Burnt Sugar“ (Deafwish) von Gouge Away war er ebenfalls beteiligt. Kann er sich damit auch die Trophäe für das beste Hardcore-Punk-Album des Jahres ins Regal stellen?

Mit Sicherheit, denn die Band aus Fort Lauderdale liefert eine konkurrenzlos gute Platte ab. Es ist das insgesamt zweite Werk von Gouge Away und es toppt das ohnehin schon fantastische Debüt noch. Neben Shirley war Jeremy Bolm von Touche Amore beteiligt. Zwei Allstars begleiten die Newcomer auf dem Weg zum Himmel.

Die Band vermag es mühelos zwischen brutalem Hardcore Punk und lockerem Noise Rock zu tingeln. Sängerin Christina Michelle vollführt Kunststücke am Mikrofon, kreischt mal anpeitschend, singt dann wieder sanft.

Die ersten Songs kommen mit voller Wucht reingefahren. Sie bleiben unter zwei Minuten und tragen pure Energie in sich. „Slow Down“ kühlt dann etwas ab und gibt sich vertrackt. Gegen Ende kommt wieder der heftige Ausbruch.

„Hey Mercy“ ist dann umso brutaler. „Subtle Thrill“ wird nach schnellem Beginn etwas treibender. Doch es brodelt und brodelt. Die Eruption ist unfassbar, da wäre man live gerne im Moshpit.

„Ghost“ ist das Highlight der Platte. Es ist ein behäbiger Groover, der trotzdem sehr wuchtig ist. Eine wirkliche epische Nummer. Auf „Stray/Burnt Sugar“ erhalten wir schiefen Noise Rock, der beinahe eingängig und warm ist. Das abschließende „Raw Blood“ ist atmosphärisch und flächig. Immer wieder flackern harte Gitarren auf, die dann durchbrechen.

Fazit: Ganz groß!

9.4

Fazit

9.4/10