Review: Gnoomes – MU!

Die russische Kraut-Shoegaze-Band legt ihr drittes Album vor.

Gnoomes lieferten bisher zwei Alben ab, die Kraut Rock und Shoegaze als Grundlage hatten, dabei warm und detailliert ausfielen. Nach ausgiebigen Touren entschied man sich, die dritte Platte anders anzulegen.

MU!“ (Rocket Recordings) sollte mehr der Live-Situation gerecht werden. Direktheit statt Frickelei, die Songs müssen unvermittelt ansprechen. Um den Sound reicher zu machen, holte man sich mit Masha Piankova ein neues Mitglied für die Synthies.

Die Gnoomes sind auf „MU!“ einnehmender, vielschichtiger und rockender. Nach dem knarzend düsteren „Utro“ groovet „Sword In The Stone“ schön dahin, fächert dann in Shoegaze aus. Das ist eingängig und beinahe poppig.

„Irma“ poltert technoid los und geht nach vorne, zerfasert dann, wird noisey. Mit sehr viel Fuzz prescht „Glasgow Coma State“ in Richtung abstraktes Ende. Nach sanften Tracks treiben wilde Trommeln „Progulka“ voran.

„How Do You“ ist dann straighter Psych Rock, der sich hell öffnet und dann flächig ausbreitet. Zum Abschluss kommt mit „Feel Now“ noch einmal Hektik auf.

Fazit: Unmittelbares, dennoch sehr vielfältiges Album.

8.2

8.2/10