Review: Gnod – La Mort Du Sens

Laut, eine sehr laute Platte. Und eine unheimlich gute.

Das neue Album von Gnod hätte eigentlich auch „What the Fuck?“ heißen können, so jedenfalls von Mitglied Paddy Shine dargestellt. Ja, wäre passend gewesen. „La Mort Du Sens“ (Rocket Recordings) denkt über die komische Welt nach, in der wir aktuell leben und das auf besonders humorlose Art.

Drei Jahre sind seit dem bisher letzten Gnod-Werk „Chapel Perilous“ vergangenen. Als die Aufnahmen zum Nachfolger begannen, war die Welt noch in Ordnung. Die Briten wollten so nah am Live-Erlebnis klingen wie möglich, beim Abmischen wurde noch mehr Wert auf rohen Sound gelegt.

Und der überfährt uns geradewegs. Heavier rockt niemand, lauter sind die wenigsten. Ist eine Platte wirklich gut, dann ruft sie Gefühle hervor, egal welcher Art. Somit ist „La Mort Du Sens“ eine Sensation, denn so zupackend kann kaum eine Band sein. Es ist kein schönes Erlebnis, diese Songs zu hören. Aber sie berühren bis ins tiefste Innere.

Gnod knöpfen sich uns gleich mit dem repetitiv brodelnden „Regimental“ vor. „Pink Champagne Blues“ setzt dann noch Noise drauf. Einen leichten Seitenhieb in Richtung Post Punk gibt es mit „The Whip and the Tongue“. Hier eher luftig gehalten, entwickelt sich der Song immer zwingender, von Karl D’Silvas Saxofon angepeitscht.

„Town“ gibt sich dann eher behäbig sägend. Es folgt der episch lange Closer „Giro Day“, der gefühlt noch mal eine Spur lauter ist. Jetzt raus, an die frische Luft, den Vögeln zuhören.

Fazit: Fantastische Härte.

Gnod - La Mort Du Sens

9.3

9.3/10