Review: Firefriend – Sulfur

Grenzen waren Firefriend schon immer egal. So auch auf dem neuen Album, das Noise, Psych und Space Rock gleichermaßen behandelt.

Seit dem ersten Release von Firefriend sind auch schon wieder zwölf Jahre vergangenen. Seitdem gab es stolze acht Veröffentlichungen, die insgesamt mit Psych überschrieben werden können, aber doch unterschiedlich klingen. Gerne liefern sie straight ab, ergötzen sich aber auch an Experimenten, wie etwa zuletzt auf der „Black Hole“-EP.

Nun liegt der neunte Release vor. „Sulfur“ erscheint über Little Cloud Records und zeigt die Band aus São Paulo von verschiedenen Seiten. Firefriend sind hier sehr spacig unterwegs, driften ab, schrecken aber auch nicht vor unangenehmen Geräuschansammlungen zurück.

Straighte Rock-Parts werden durch Jams unterbrochen. Gerne lassen sich die Brasilianer Zeit, bis ein Track zur Entfaltung kommt. Eine Platte, die stets im Fluss ist. Und vermutlich ihre bisher stärkste Platte, denn alles funktioniert.

„Afterhours“ bietet als Einstieg noch herkömmlichen und sehr fetten Psych Rock mit ordentlich Reverb. Hier erinnern sie stellenweise etwas an die Wooden Shjips, wenn auch das Repetitive fehlt. Dann wird die Stimmung düsterer, der Sound unbequemer. „Pacific Trash Vortex“ und der Titeltrack schieben sich unangenehm hinein, fiepsen, wollen aufwühlen.

Ab „Hello From The Children Of Planet Earth“ verschwindet das bedrückende Gefühl und wir biegen in Richtung driftenden Space Rock ab. „Cosmic Background Radiation“ und „Solipsism“ sind ruhig und jammig, das abschließende „Vintage Puzzle“ ist experimenteller, bleibt aber harmlos.

Fazit: Sehr atmosphärische und aufregende Platte.

 

7.9

Fazit

7.9/10