Review: Ecstatic Vision – Raw Rock Fury

Wie hört sich wohl das „dreckigste Album seit ‚Kick Out The Jams'“ an? Ecstatic Vision scheinen da eine Antwort zu haben.

Ja, „Kick Out The Jams“, das legendäre Album der MC5, das von beinahe jeder Rock-Band als Einflussquelle genannt wird. Mittlerweile ist es auch schon wieder fast 50 Jahre her, dass das Werk erschienen ist und dennoch ist es gleichbleibend gut. Vor allem das Rohe wird gerne herausgestrichen. Live aufgenommen, hat es wirklich eine Direktheit und Härte, die für die damalige Zeit einzigartig war und damit einige Kiddies wachrüttelte, die dann wenig später Punk definierten.

Ecstatic Vision, eine Heavy-Psych-Band aus Philadelphia, beruft sich nun in ihrem Pressetext auf „Kick Out The Jams“ und gibt an, mit ihrer Platte „Raw Rock Fury“ das dreckigste Album seit eben diesem MC5-Klassiker aufgenommen zu haben. Sie veröffentlichen auf Relapse und da hätten sie schon bei ihren Label-Kollegen dreckigere Platten zu Tage befördern können. Je nachdem wie man diesen Begriff auslegt sei Ecstatic Vision die Band Agoraphobic Nosebleed ans Herz gelegt.

Seltsamer Pressetext beiseite. „Raw Rock Fury“ bietet vier großartige Songs, die Heavy Psych sind und Augenkontakt mit Hawkwind aufnehmen. „You Got It Or You Don’t“ ist ein fast achtminütiger Psych-Jam. Ein unheimlich dichter Song, der sehr direkt daherkommt. „Electric Step“ liegt in zwei Teilen vor. Der Song startet zunächst ruhig und sphärisch, wird dann immer rockiger. „Keep It Lose“ ist das punkigste Stück auf dem Album. Sehr kompakt wird hier wüster Heavy Psych abgebrannt. „Twinkling Eye“ ist auf drei Teile gesplittet und baut sich wie „Electric Step“ episch auf.

Fazit: „Raw Rock Fury“ ist ein tolles Heavy-Psych-Album geworden, dicht und wild. Das neue „Kick Out The Jams“ ist es natürlich nicht, dennoch hervorragend.