Review: Dungen & Woods – Myths 003

Ausufernder Prog-Psych trifft auf versponnen Folk. Funktioniert hier erstaunlich gut.

Das Marfa Myths Festival bietet jedes Jahre zwei Künstlern die Möglichkeit, gemeinsame Sache zu machen. Dabei wird stets eine Band aus der Mexican Summer-Familie mit einer Band gepaart, die das Label gut findet. Die Künstler erhalten dann Zeit und Raum, neue Aufnahmen zu kreieren.

Bisher wurden so Connan Mockasin und Devonté Hynes sowie Ariel Pink und Weyes Blood aufeinander losgelassen. Für die dritte Ausgabe, die als „Marfa Myths 003“ erscheint, vereinten sich die Experimental-Psych-Progger von Dungen mit den Indie-Folkern von den Woods.

Herausgekommen sind sieben Songs, die vor allem die Leichtigkeit gemein haben. Dungen legen ihren Sound gerne mal etwas komplizierter an. Auch hier wird experimentiert, der grundlegende Teppich ist aber ein weicher. Nur ein Song kommt mit echtem Gesang aus, der Rest ist rein instrumental. Könnte auch als Soundtrack funktionieren, kein Wunder, denn darin sind Dungen geübt.

„Loop“ läutet die Platte mit fremden Klängen auf einem angenehm fließenden Bett ein. Dann folgt das einzige gesungene Lied mit „Turn Around“. Es ist wunderschön folkig mit etwas trockenem Desert-Psych-Sound.

Bei „Marfa Sunset“ schimmern etwas mehr Dungen durch, bei „Morning Myth“ dann die Woods. Wobei die Grenzen sich vermischen. Man hat wirklich den Eindruck, dass die Songs gemeinsam erarbeitet wurden.

„Jag Ville Va Kvar“ ist ein sehr entspannter, aber auch ungeheuer verschrobener Psych-Track. Atmosphärisch und jammig geht es auf „Saint George“ zu. „Just For The Taste“ entlässt mit eingängigem Psych Folk.

Fazit: Das Experiment ist voll aufgegangen. Wundervolle Platte.

8.1

Fazit

8.1/10