Review: Deap Lips – dto.

The Flaming Lips und Deap Vally haben eine wundervolle Pop-Platte aufgenommen.

Schillernder Psych Pop trifft auf staubigen Blues Rock: The Flaming Lips und Deap Vally formieren sich zu Deap Lips, legen ein gleichnamiges Album via Cooking Vinyl vor.

Wir erinnern uns an die Zusammenarbeit der Flaming Lips mit Miley Cyrus, ein sehr abgefahrenes, an manchen Stellen dennoch reizvolles, insgesamt aber verzichtbares Werk. Zudem plante man eine Platte mit Kesha, fühlt sich also zum großen Pop-Business hingezogen.

Das große Pop-Album gelingt aber nun mit Außenseiterinnen. Lindesy Troy legt ihre Gitarre weg, konzentriert sich mit Julie Edwards auf das, was die Lips so ausspucken.

Wir bewegen uns in deren abgefahrenen Kosmos, bekommen es mit scheppernden Beats und brummenden Soundteppichen zu tun. Zunächst müssen wir aber alle Erwartungen abstreifen.

Gerne hätten wir Wayne Coyne über Blues Rock singen gehört. Ist es halt andersherum. Während der Opener „Home Thru Hell“ noch inkonsequent und gezwungen klingt, steigert sich die Qualität im Verlauf.

Wir brauchen die Gitarre nicht mehr, sind sogar unangenehm berührt, wenn sie dann doch wieder auftaucht. „One Thousand Sisters With Aluminium Foil Calculators“ ist ein flirrender Space-Trip, während uns „Shit Talkin‘“ träumen lässt.

Sensationell cool ist „Wandering Witches“, das anschiebt, dennoch mystisch bleibt. „Motherfuckers Got To Go“ versprüht Glam, „Love Is Mind Control“ versucht sich am Epischen. Ein Album, das mit der Zeit wächst und mit jedem Song besser wird.

Fazit: Muss man eine Chance geben.

Deap Lips - Deap Lips

8.7

8.7/10