Review: Bleu Nuit – Le Jardin Des Mémoires

Die Kanadier präsentieren auf ihrem Debütalbum sehr gereiften Post Punk.

Hört man sich „Le Jardin Des Mémoires“ (Michel / Requiem pour un Twister / Born Yesterday) so an, mag man bezweifeln, dass es sich hier um ein Debüt handeln soll. Bleu Nuit haben schon jetzt einen unheimlichen Reifegrad erreicht.

Der Post Punk ist die oberste Schicht, dazu gesellen sich technoide Synthies und jazzige Komponenten. Kaum ein Song ist durchgehend im gleichen Klangspektrum zu Hause. Es wird verdichtet, dann wieder reduziert, ab und an driftet man weg.

„Le Même Discours“ startet zunächst elegant, wird dann richtig wuchtig und zerfahren. Schon hier zeigt sich, dass man der Tradition gehorcht und eher düstere Bilder zeichnet. „Trou Noir“ ist zwar eher hell, wird aber von einem unerbittlichen Bass angetrieben.

Erstes Highlight ist „Le Ruban Magnétique“, das schnell und hart beginnt, zwischendrin wieder flächig und atmosphärisch wird. Ein Saxofon sorgt für verlorene Momente.

Im zweiten Teil der Platte werden wir an Horror-Soundtracks und die Synthwave-Bewegung erinnert. „Féminin Masculin“ ist pumpend düster, „Concentration“ sehr intensiv.

Auf „La Sauvagerie“ werden verstörende Soundflächen angeboten über die Julien Gasc (Aquaserge) eine Spoken Word-Performance legt.

Fazit: Geht schon jetzt kaum mehr besser.