Folk Metal, knallhart, schwerelos und außergewöhnlich.
Nach dem herausragenden 2021er „Vital“ hatten sich BIG|BRAVE mit The Body zusammengetan und das Folk-Album „Leaving None But Small Birds“ veröffentlicht. Das hatte wiederum direkten Einfluss auf das Songwriting der neuen Platte.
Robin Wattie, Sängerin, Gitarristin und Songwriterin, ließ sich auf „nature morte“ (Thrill Jockey) von Sagen und Geschichten inspirieren, wollte Naturverbundenheit erzeugen. Sehr passend dann der Albumtitel, „Tod“ und „Natur“, da entsteht Neues und da ist auch Verderben. Wattie dazu: „It is violent and terrible. It is crushing and alarming. It is common and basic. It is catastrophic and disheartening.“
Musikalisch arbeitete das Trio aus Kanada schon immer mit Gegensätzen. Laut und leise fließen hier perfekt ineinander. Die verzerrte Gitarren von Wattie und Mathieu Ball bilden die Grundlage, Tasy Hudson haut mit markerschütternden Trommelschlägen dazwischen. Das bleibt auch hier so, wenn es doch mehr Momente der Ruhe gibt.
Sehr unvermittelt, laut und schlingernd eröffnet „carvers, farriers and knaves“ das Album. Ein sehr lauter Auftakt. „the one who bornes a weary load“ knüpft dort an, ist zwingend und forsch, verfällt dann in den bekannten Zeitlupen-Metal, der Schlag für Schlag den gesamten Körper erschüttert.
Dann kommen wir zum gediegenen Mittelteil, der mit dem droneigen „my hope renders me a fool“ bedächtig beginnt, mit „the fable of subjugation“ sehr starke Folk-Motive einführt. Die polternde Heaviness kommt überraschend, erwischt einen kalt.
Meisterlich, wie BIG|BRAVE ewig aufbauen können, dann entlassen und Erlösung herbeirufen. Trotz der Schwere und Düsternis. „a parable of the trusting“, unfassbar gut! Mit „the ten of swords“ der sanfte Ausklang. Sechs Songs, 43 Minuten, keine einzige Sekunde verschwendet.
Fazit: Erneut brillant komponiert.