Review: Årabrot – Who Do You Love

Auf ihrem neuen Werk öffnet sich die norwegische Art-Rock-Band. Aber nicht zu sehr.

Das umjubelte „The Gospel“ brachte Årabrot 2016 auf viele Jahresbestenlisten. Es war wuchtiger, wahnsinniger Noise Rock. Nun sind die Norweger mit einer neuen Platte zurück. „Who Do You Love“ (Pelagic Records) fragen sie nun.

Die Band traf sich in einer ehemalige Kirche in Schweden, in der Frontman Kjetil Nernes mittlerweile mit seiner Frau Karin Park, die ebenfalls am Album beteiligt war, lebt. Das Umfeld beeinflusste das Songwriting, am deutlichsten auf dem zurückhaltenden und atmosphärischen „Pygmalion“ zu hören. Park singt mit vollem Herzen, wirkt wie die Vorsingerin in einem Chor.

Mitgewirkt an der Platte haben zudem die Percussionistin Ane Marthe Sørlien Holen (u.a. Ensemble neoN), der Jazz-Musiker Kristoffer Lo, die Gitarristin Dana Schechter (u.a. Insect Ark), der Bassist Alex Macarte (Gnod) und der Schlagzeuger Joakim Johansen. Produziert hat Noise Rock-Spezialist Greg Norman.

Årabrot geben sich auf ihrem neuen Werk deutlich zugänglicher. Die Songs öffnen sich, sind heller und eingängiger. Jeder darf und soll geliebt werden. Der schwere Noise Rock tritt etwas zurück, dennoch bleiben die Tracks wuchtig und anstrengend. Der Weg soll nicht zu einfach werden.

„Maldoror’s Love“ ist fast schon radiotauglich. Dafür gerät „The Dome“ schabender und unbequemer. Hier sticht heraus, wie ausgefeilt die Band ihre Kompositionen anlegt. Ein Track mit sehr viel Tiefe.

Mit „Warning“ erhalten wir dann zum ersten Mal richtig fiesen Noise Rock. „Serpents“ ist eine experimentelle 30-Sekunden-Nummer mit Andrew Liles (Nurse With Wound, Current 93). „Sinnerman“ hat Hitpotenzial.

Mit „Look Daggers“ und „A Sacrifice“ folgen zwei harte Noise Rock-Songs. Bei „Sons and Daughters“ singt erneut Park. Das abschließende „Uniform of a Killer“ schwankt zwischen Chaos und Schönheit.

Fazit: Beinahe poppig.

Årabrot - Who Do You Love

7.8

Fazit

7.8/10