Die Schwedin nähert sich mit der Orgel dem Park der Ungeheuer.
Ihrem neuen Album „All Thoughts Fly“ (Southern Lord) hat Anna von Hausswolff zwei Konzepte verordnet. Es gilt, den Garten Sacro Bosco zu vertonen und das mit nur einem Instrument, ohne Gesang.
Das Instrument ist die Orgel. Sie steht in Göteborg und ist ein Nachbau einer Arp Schnitger-Orgel. Sie ist dabei sehr reich an Klängen und von Hausswolff weiß, wie sie zu entlocken sind.
Der Sacro Bosco, gelegen in Italien, wird auch der Park der Ungeheuer genannt. Gar schaurige Statuen sind dort beheimatet, die im Gegensatz zum sonst eher besinnlichen Gartenerlebnis stehen.
Den Spaziergang durch diesen Garten stellt die Schwedin perfekt dar. Das Soundspektrum reicht von erholsam fließend hin zu aufwühlend. Recht Forsches holt sie auf „Theatre of Nature“ aus der Orgel. Wir haben das Dramatische auf „Dolore di Orsini“, das zudem etwas von Spaghetti-Western mitbringt.
„Sacro Bosco“ ist zwischen mystisch und hell, „Persefone“ gestaltet sich umschmeichelnd. Sehr engagiert geht es auf dem Titeltrack zu. Verschiedene Gefühlslagen werden durchschritten.
Fazit: Perfekter Soundtrack für den Besuch des Sacro Bosco.