Review: Aivery – Because

Die Noise-Rock-Band Aivery hat ein erstaunlich gutes Album abgeliefert.

Manchmal ist es ja so: Man weiß gar nicht, dass man etwas vermisst hat, bis man auf es stößt. Und so ist das auch mit dem Debütalbum „Because“ (Siluh Records) von Aivery. Die Band aus Wien gibt es jetzt auch schon einige Jahre. Ein paar Singles und EPs sind erschienen. Zuletzt deutete etwa die „Awry“-EP, was da gehen könnte.

Aber dass das dann so gut werden könnte, damit hätte wohl kaum jemand gerechnet. Die Platte hat solch eine Wucht, dass sie den Hörer komplett außer Atem zurücklässt. Es ist Noise Rock, ein bisschen Grunge und Punk, in groben Zügen etwa auch das, was METZ anbieten. Oder Die Nerven. Bedeutet: Da ist kein Gramm Fett dran, jeder Akkord und jeder Schlag sitzt.

Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass man nicht mal einer knappen halben Stunde durch das Album ist, dennoch aber sehr viel zu verarbeiten hat. Den Einstieg bildet „Secret“, ein wuchtiger Grunge-Track mit tollem Gesang. Etwas Noise blitzt hier auf, versteckt sich aber noch. Und wenn Grunge, dann der „In Utero“-Grunge.

„Disregard“ beginnt melodisch und zart, wird dann im Refrain sehr dicht. Auf „You Got Lost“ wird etwas Kim Gordon zitiert. Hier zeigt sich auch, welche Entwicklung die Band genommen hat, zieht man den Vergleich zu einer früheren Aufnahme. Das geniale „Don’t Dare“ ist dann ganz Noise und wartet mit einem repetitiven Schlussteil auf.

„Phoney Eyes“ schlägt einen melodischeren Weg ein. „Envy“ ist knackig und brutal. Die Schlussnummer „Space Between“ blickt dann kurz in Richtung Stoner.

Fazit: Absolut großartiges Noise-Rock-Album. Toll gesungen, super gespielt und dick produziert.