Neuer Song: Cherry Glazerr – Nuclear Bomb

Die Band aus Kalifornien stellt den dritten Song aus dem kommenden Album „Apocalipstick“ vor. Und hat ein stranges Video dazu gedreht.

Es könnte das Jahr von Cherry Glazerr werden. Die Venues werden größer, die Festivalslots wichtiger und die Vorberichterstattung für das neue Album euphorischer. Das Debut „Haxel Princess“ (Burger Records) kam 2014 dabei quasi aus dem Nichts. Cherry Glazerr waren damals noch Teenager. Ihr unbekümmert vor sich hinschlingender Pop-Psych-Punk erarbeitete sich nur langsam eine Fanbase, die aber über die Jahre angewachsen ist.

Be With the Death Grips

Nur: Man kann die Cherry Glazerr von 2014 nicht mit der Band aus 2017 vergleichen. Das einzige verbliebene Gründungsmitglied ist Sängerin/Gitarristin Clementine Creevy, der Rest wurde ausgetauscht. Creevy entwickelte sich nebenbei zu einem It-Girl der kalifornischen Indie-Szene, hatte Zeitschriften-Cover und ein Feature auf der aktuellen Death-Grips-Platte.

Jetzt also „Apocalipstick“ (VÖ: 20.1.2017), nicht mehr auf Burger Records sondern auf Secretly Canadian. Also wohnen Cherry Glazerr jetzt nicht mehr in der abgefuckten Nachbarschaft von Nobunny und White Fang sondern im hippen Künstlerviertel neben Anohni und Whitney. Nein, nein, wir sprechen hier nicht von Sell-Out. Es sollen lediglich die Lineale angelegt werden.

Rock-Kracher und Remake

Als erste Single aus „Apocalipstick“ haben wir im Herbst „Told You I’d Be With The Guys“ bekommen. Ein krachendes, lautes, fett produziertes Rock-Stück, sehr klassisch und wenig aufregend. Dennoch gut, aber eben kein „Haxel Princess“-Brecher. Danach „Nurse Ratched“, ein Remake eines alten Stücks. Auch okay. Und was kann die dritte Single?

Kurz: Die ist wunderbar! „Nuclear Bomb“ ist ganz klassisch, zunächst irrlichternd, dann mit einem punkigen Break versehen. Insgesamt ein toller Ohrwurm und das Video ist schön und abgefahren. Klar, das wirkt jetzt alles cleaner und der Punk-Spirit ist verweht. Dennoch steht das der Band noch gut zu Gesicht. Ja, könnte das Jahr von Cherry Glazerr werden.

Foto: Secretly Canadian