Monatsrückblick: Die 12 besten Platten im März 2021

Das Album des Monats kommt von CIVIC.

Das Album des Monats: CIVIC – Future Forecast

Zwei EPs hatten die Australier vorausgeschickt. Einmal punkiger, einmal poppiger. Auf ihrer Debüt-LP vereinen CIVIC nun beide Welten. Eine mächtige Platte, gespickt mit Gitarrensoli und wenn es gar mal zu ruhig wird, schalten sich Bläser ein. Es kracht, driftet und wütet. Muskulöser Punk steht neben Power Pop mit Lap Steel. Die Australier haben viel zu bieten, gewinnen immer.

Das Garage Singer/Songwriter-Album des Monats: AZITA – Glen Echo

Acht Jahre nach ihrer letzten Platte gibt es Neues von AZITA. Neu auch, dass die Arrangements an der Gitarre entstanden. So fällt das Werk etwas garageiger aus. Dennoch hat die Songwriterin aus Chicago ihre gefühlvollen, hymnischen Kompositionen dabei. Große Songs, manchmal klein angelegt, aber tief berührend.

Die Retro-Psych-Platte des Monats: Gloria – Sabbat Matters

Zweites Album der Band aus Frankreich, die sich stilecht mit frühem Psych auseinander setzt. Sixties Garage, Fifties Pop, das Ganze mit einem mystischen Schleier überzogen. Dann noch etwas Soul und hypnotisierende Beats. Ungemein cool!

Die beste Garage Punk-Platte des Monats: Pink Room – Putain Royale

Jeder Schlag sitzt auf dem neuen Album der Belgier. Punk, der sich wälzt, Punk, der sich im Chaos ergibt, Punk, der sich seinen Weg bahnt. Viel Leidenschaft ist da dahinter und natürlich die passende „Fuck You“-Attitüde.

Die beste Garage Rock-Platte des Monats: The Peacers – Blexxed Rec

Mike Donovan behält sich für das neue Album sein Line-Up. Man kann nun tiefer in den Sixties Garage Rock/Pop-Sound eintauchen. Es ist ein vielschichtiges, wenn auch immer noch minimalistisches Werk, das genügend Raum für schräge Töne bietet. Die Pop-Hymnen überwiegen dieses Mal aber.

Die Post Punk-Platte des Monats: Fake Fruit – dto.

Auf ihren Reisen durch Nordamerika schärfte Hannah D’Amato den Sound ihrer Band Fake Fruit. In San Francisco angekommen, nahm sie eine erste Platte auf, die tollen, minimalistischen und leicht schrägen Post Punk anbietet. Der DIY-Spirit ist spürbar, das Gefühl, dass da jemand angekommen ist, auch.

Die Psych Rock-Platte des Monats: The Black Heart Death Cult – Sonic Mantras

Die Australier befreien sich von ihrer Wall of Sound, die ihr Debüt noch undurchdringlich gemacht hatte. Die neue
Klarheit fördert eine Verbindung von Sixties Psych und Neo Psych zu Tage. Schön zu hören, wie knackig Zackiges sich mit hypnotisierend Wuchtigem verschmelzen lässt.

Die Folk-Platte des Monats: Fruit Bats – The Pet Parade

Eric D. Johnson feiert das 20-jährige Jubiläum seines Folk-Projekts mit einem wunderbaren Album. Obwohl über Distanzen aufgenommen, entwickelt sich ein fülliger Bandsound. Große Melodien kann Johnson eh immer schreiben, aber dass da auch so ein fuzzy Stück wie „Holy Rose“ herauskommen kann, überzeugt noch mehr.

Das beste transkontinentale Album des Monats: Michael Beach – Dream Violence

Begonnen in Oakland, beendet in Melbourne: Michael Beach ist auf der Suche, hat er sich gefunden? Die Ansätze sind jedenfalls zahlreich. Garage Rock zu Beginn, Zurückhaltendes am Ende. Man ist Zeuge der Findung und man ist das sehr gerne.

Die beste Noise Rock-Platte des Monats: Spiritual Mafia – Alfresco

Debüt der Australier, die ihren Rock roh, dabei leicht spaceig anlegen. Für Noise Rock ungewöhnliche Spielereien funktionieren erstaunlich gut. Nervenaufreibendes trifft auf driftende Sequenzen. Es brodelt, schwurbelt, geht dann punkig ab.

Die beste Psych Pop-Platte des Monats: Cool Ghouls – At George’s Zoo

Zum Zehnjährigen schmeißen die Kalifornier eine entspannte Partie am Pool. Die Steaks liegen auf dem Grill, die Cocktails sind angenehm kühl und im Hintergrund fließt psychedelische Musik aus den Boxen. Etwas Melancholie ist da natürlich auch, wie immer bei Jubiläen.

Die beste Dark Folk-Platte des Monats: The Underground Youth – The Falling

Stilwechsel wegen der Pandemie: Auf dem zehnten Album gehen die eigentlichen Post Punks/Neo Psycher zurück an die persönlichen Anfänge. Herausgekommen sind folkige Stücke, düster und eindringlich. Dazu gibt es verlorene Cowboy-Musik. Perfekter Soundtrack für einen packenden Neo Western.