Monatsrückblick: Die 10 besten Platten im Oktober 2019

Das beste Album kommt von den Mind Rays.

Das Album des Monats: Mind Rays – Course of Action
Zwei Jahre nach dem Wahnsinnsdebüt „Nerve Endings“ legen die Belgier noch eins drauf. Die neue Platte ist polierter und durchdachter, richtiggehend durchchoreografiert. Der Moshpit ist weiterhin geöffnet, er spuckt uns schweißnass wieder aus. Doch überzeugt uns die Varianz. Zwischen Ska-Elementen und slidender Gitarre ist viel Eindringlichkeit.

Die schönste Platte des Monats: Walrus – Cool to Who
Indie Rock mit Hang zum Sixties Psych, dabei immer melodisch und einfach nur wunderschön. Die Kanadier bieten auf ihrem zweiten Album mehr Abwechslung, verleiten uns dabei immer zum Dahinschmelzen.

Die am besten vertonte Apokalypse: Golden Dawn Arkestra – Darkness Falls on the Edge of Time
Nach dem lebensbejahenden „Children Of The Sun“ beschäftigt sich das Psych-Kollektiv aus Texas nun mit dem Ende der Welt. Ihr Mix aus Afrobeat, Funk und Psych Rock ist weiterhin da, doch düstere Elemente bestimmen den Sound. An manchen Stellen wird es sogar zu Post Punk. Den Disco-Kracher gibt es aber trotzdem.

Die beste Noise-Platte des Monats: Lightning Bolt – Sonic Citadel
Die beiden Brians aus Rhode Island entdecken nach 25 Jahren ihre poppige Seite. Nicht dass da genüg Geballer wäre, doch es sind die straighten Sachen, die verzücken. Endlich kann man eine Lightning Bolt-Platte einfach genießen, ohne sich den Kopf zerbrechen zu müssen.

Die beste Garage Soul-Platte des Monats: Saba Lou – Novum Ovum
Die Berlinerin hat sich eine Backing Band geholt und mit ihr ein schönes, souliges Album eingespielt. Ihre Garage Rock-Wurzeln schimmern durch, doch das Gefühl obsiegt. Und: Es gibt einen Verweis auf Star Trek IV, kriegt man auch nicht so oft.

Das Sixties Psych-Album des Monats: Levitation Room – Headspace
Kalifornischer geht’s nicht: Levitation Room spielen den Psych tiefenentspannt und surfig. Dabei wird das Spektrum um Jazz und Southern Rock erweitert. Auch das funktioniert, wie eigentlich alles auf dieser Platte.

Die beste Fuzz-Platte des Monats: Brenda – Megalith
Hinter dem schrecklichen Cover verbirgt sich Großes: Die Kanadier spielen ihren Psych Rock fuzzy und mit viel Wucht. Dazu gibt es Elemente aus Prog und Garage Rock. Insgesamt ein tolles Album, das viel zu schnell vorbei ist.

Die Spaghetti-Psych-Folk-Platte des Monats: Abronia – The Whole Of Each Eye
Die Band aus Portland verzichtet auf Drums, setzt dafür auf die Tenorsaxophon und „Big Drum“. Ihr Sound ist mystisch, hat etwas Rituelles, orientiert sich an Spaghetti Western-Soundtracks und ist schlussendlich ewig driftender Psych Rock.

Die Rock’n’Roll-Platte des Monats: The Shivas – Dark Thoughts
Erwachsen, dennoch wild genug: The Shivas spielen auf ihrem neuen Album den Rock’n’Roll stilecht und färben ihn räudig ein. Es gibt dennoch Raum für Harmonien und Schunkelndes, Zurückhaltendes und Persönliches.

Die EP des Monats: Dry Cleaning – Boundary Road Snacks and Drinks
Schiefer Post Punk, Florence Shaw spricht darüber Alltägliches, dann Forderndes. Zwischendrin gibt es mit „Spoils“ plötzlich einen fuzzy Hit mit etwas Funkiness. Die sind dabei, ganz groß zu werden.