Female-fronted Garage Punk-Bands scheinen gerade fast inflationär aufzutauchen. Weeping Icon reihen sich da gleich mal in der Spitze ein.
Nicht dass das nicht begrüßenswert wäre, doch female-fronted Garage Punk-Bands sprießen gerade. Zuletzt tauchten etwa Tough Tits, Mannequin Pussy, Ghost Car, Peeling, The Tissues, etc. auf. Beinahe wöchentlich begegnet man neuen Formationen, erinnert fast schon an das Emo-Revival vor ein paar Jahren oder die unsägliche Metalcore-Welle. Was jedoch sehr begrüßenswert ist: Die Qualität der Veröffentlichungen ist fast durchgehend hervorragend. So auch die Debüt-EP „Eyeball Under“ (Kanine Records/Fire Talk Records) der Brooklyner Band Weeping Icon.
Die Mitglieder rekrutieren sich aus dem New Yorker Underground, sind allesamt verdiente Szenemusikerinnen und haben sich nun in einem gemeinsamem Projekt zusammengefunden. Sie spielen einen sehr hektischen, noisigen, teils auch psychigen Garage-Punk. Die Drums gehen immer voll ab, eine Extraperson sorgt für Störgeräusche. Ein bisschen klingt das wie wildere Sleater-Kinney.
„Jail Billz“ geht ordentlich nach vorne und ist Garage-Punk at its best. Der Song ist druckvoll dargeboten und wird von den Shouts schön nach vorne gepeitscht. „Wartz“ ist dann etwas flächiger und psychiger, dennoch ungeheuer schnell. „Inauguration“ ist Gitarren-Geschrammel plus Geschrei. Sehr noisig und herausfordernd wird es mit „Germs“, das mit Synthie-Spielereien noch etwas die Zugänglichkeit wegnimmt.
Wieder etwas ausufernder ist „Teeth (& a handbag)“ geraten, bevor die EP dann im letzten Track „7“ in einem Noise-Gewitter endet. Kopfhörer runter, ordentlich durchschütteln.
Fazit: Eine ungemein anstrengende EP. Das ist Noise-Punk, wie er gehört.