Review: Sunflowers – Castle Spell

Das Psych-Punk-Duo aus Porto liefert mal eben eine Wahnsinnsplatte ab. Dabei wirkt alles, wie aus dem Handgelenk geschüttelt.

Die Sunflowers kommen aus Porto und haben mit „Castle Spell“ (Stolen Body Records / Only Lovers Records) eine neue Platte. Es ist der Nachfolger zu „The Intergalactic Guide To Find The Red Cowboy“. Im Vergleich zum Vorgänger hört man eine unfassbare Entwicklung.

Existierten auf „The Intergalactic Guide To Find The Red Cowboy“ viele Ideen als Skizzen, werden sie nun ausgeführt. Das geschieht in einer sensationellen Leichtigkeit. Alles ist durchdacht, kein Song fällt ab. Eine Wahnsinnsplatte.

„Castle Spell“ zeigt auch, wie gut der derzeitige Euro-Psych klingen kann. Erst im Januar hatten wir mit „Vortex“ von Kaviar Special ein Meisterwerk zwischen King Gizzard & The Lizard Wizard und Oh Sees. Ebenso klingen die Sunflowers.

Sie verwenden ähnliche Gitarreneffekte wie Oh Sees und auch John Dwyers Stakkato-Gesang mitsamt Reverb-Effekt wird als Vorlage genommen, jedoch nicht nachgeahmt. So etwa auf dem Einstieg „The Siren“. Dass die Sunflowers auch sehr wohl Eigenständigkeit produzieren können, zeigen sie mit dem Überhit „Castle Spell“. Ein haunted und atemloser Fuzz-Punk-Track, auf dem der Zwiegesang super funktioniert.

Mit „The Maze (Act 1-2)“ kann man etwas durchatmen. Entspannte Surf-Gitarren bestimmen den Track, erst spät mischt sich wuchtiger Psych Rock hinein. „Signal Hill“ bietet dann wieder sehr schnellen Fuzz Rock. „Sleepy Sun“ ist etwas driftender, bietet aber auch Raum für schnelle Parts.

„Monomania“ entführt uns dann in den Moshpit. In „Surfin‘ With The Phantom“ werden auf über sieben Minuten bekannte Surf-Themes variiert. „Grieving Tomb“ arbeitet mit Horrorgeräuschen und artet sehr spacig aus. Mit „A Spasmatic Milkshake“ begeben wir uns wieder sehr nahe an die Oh Sees. Einen ruhigen Ausklang gibt es mit „We Have Always Lived in the Palace“.

Fazit: Fantastisch, absolut fantastisch…repeat!

9.3

Fazit

9.3/10