Review: Singapore Sling – Killer Classics

Spielt den Rock’n’Roll jemand cooler?

Vor 15 Jahren stellten Singapore Sling fest: „Life Is Killing My Rock’N’Roll“. 2019 ist der Rock’n’Roll Führer durch schwere Zeiten, denen sich Songwriter Henrik Björnsson vor den Aufnahmen zu „Killer Classics“ (Fuzz Club) stellen musste.

Zu persönlicher Frustration sagt er „Fuck“, komplexen Situationen hält er einfache Rock’n’Roll-Songs entgegen. Es ginge ihm bei „Killer Classics“ darum, catchy Songs zu schreiben.

Das gelingt. Die Isländer hüllen diese dann in ihren düsteren und saucoolen Psych Rock. Mit tiefer Whiskey-Stimme singt Björnsson auf dem Cowboy-Song „Sugar And Shite“. Auf „Lynchbilly“ entführt er uns ins Hinterzimmer des Roadhouse.

Singapore Sling bleiben die Meister des driftenden Dark Psych. Fantastisch ist das kreischende und flächige „All The Way In“. Velvet Underground in noch schwärzer ist „Underground Man“.

Dazwischen gibt es die Rock’n’Roll-Hits. Hier natürlich beruhigt, mit Drum-Machine und Peitschenhieben dargeboten und mit reduziertem Geschredder garniert.

„Suicide Twist“ und „Switchblade“ sind klassische 45er-Scheiben auf 33 Umdrehungen gespielt. „Highway Reject“ ist ein Hit, „It’s A Hit“ ist dafür aber zu spröde.

Fazit: Alles Killer.