Review: Hookworms – Microshift

Nach der Flut: Die Hookworms standen vor dem Nichts. Doch jetzt sind sie erholt und vollständig verändert zurück.

„Forget everything you know about Hookworms“, leitet der Pressetext für das neue Album der Hookworms ein. Was wissen wir über die Hookworms? Die Band stammt aus Leeds und presste einen wüsten, treibenden Noise Psych auf bisher zwei Platten.

Zuletzt erschien etwa 2014 das fantastische „The Hum“. Die Band stand vor dem Durchbruch, doch dann folgte eine Reihe unwahrscheinlicher Ereignisse, die dazu führten, dass sich der „Guardian“ nun die Frage stellt, ob es sich bei den Hookworms um die Band mit dem meistem Pech im Pop-Business handele.

Ihr Van wurde aufgebrochen und Equipment gestohlen. Bankkonten wurden geplündert, seltsame Manager schrieben Drohbriefe. Eine US-Tour musste wegen Visa-Problemen abgesagt wurden. Und dann kam die Flut vom 27. Dezember 2015, die ihr Studio komplett zerstörte.

Es folgte eine Crowdfunding-Kampagne und als das Studio wiederhergestellt war, hatte sich der Sound der Hookworms mal eben vollständig verändert. Eine natürliche Entwicklung, sagt die Band dazu. Die Mitglieder hatten sich begonnen, mehr für elektronische Musik zu interessieren.

Das dritte Album ist nun erschienen, heißt „Microshift“ (Domino) und beschäftigt sich mit der Flut und persönlichen Dingen. Der Sound ist sehr viel leichter geworden. Die dichten Noise-Wände sind passé, nun regieren luftige Synthies.

Die Hookworms präsentieren sich immer noch drängend und aufwühlend. Ihre Musik ist aber sehr viel freundlicher und tanzbarer geworden. Stellenweise fühlt man sich an The Rapture erinnert, wie etwa im Eröffnungsstück „Negative Space“.

„Static Resistance“ ist sehr temporeich, zwingend und mit vielen Schichten. Doch dann wird Layer um Layer abgetragen und der Track beruhigt sich. „Ullswater“ ist technoid und beinahe poppig, hält aber auch psychige Sprengseln bereit.

Sehr ruhig und beinahe ambient wird es mit „The Soft Season“. Dann folgt mit „Opener“ das mit über acht Minuten längste Stück der Platte. Nach einem ausufernden Intro wird der Song beinahe tanzbar. „Each Time We Pass“ ist zurückhaltend und ruhig.

Das hektische „Boxing Day“ und das Ambient-Stück „Reunion“ leiten in „Shortcomings“ über. Auf dem finalen Song dominiert der Bass und schiebt dich noch einmal in Richtung Dancefloor.

Fazit: Die Platte fühlt sich so frei und unbeschwert an, trotz der heftigen Themen.

 

7.8

Fazit

7.8/10