Review: Flaural – Postponement

Die Psych-Band aus Denver brauchte lang für ihr Debütalbum. Die Arbeit hat sich ausgezahlt.

Nach zwei EPs 2015 und 2016 nahmen Flaural ihr Debütalbum in Angriff. Erst drei Jahre später liegt „Postponement“ (Staycation Records) nun vor. Was ist passiert?

Schicksalsschläge kamen dazwischen. So starb etwa der Vater von Frontman Collin Johnson. Der Track „The Thinker“ ist ein Andenken an ihn, ebenso wie das Albumcover, das die Sterbezeit dokumentiert.

Durch die lange Arbeitszeit konnten die Arrangements reifen. Das spürt man im Ergebnis nun deutlich. Die Tracks sind sehr reichhaltig und facettenreich. Über der Kraut Rock-Grundlage schlägt die Band aus Denver Wege in Richtung Dream Pop oder Sixties Psych ein.

„Bounders“ und „1616“ fungieren als Klammer, sind sich sehr ähnlich. Da ist ein stoischer Beat, der von einer verträumten Atmosphäre konterkariert wird. Dazwischen findet sich etwa wunderbar fuzzy Sixties Psych auf „Silent Volvo“.

„Mind Field“ startet technoid, dann wird es vertrackter, bleibt aber zart. „Supersede“ ist unruhig und sanft zugleich. „Venn Diagram“ baut sich nach einem Ambient-Einstieg zu einem satten Rocker auf.

Fazit: Sehr gut gearbeitet, zumeist wunderschön.

8.3

8.3/10