Review: FACS – Lifelike

Das Post Punk-Trio aus Chicago wählt für ihre zweite einen minimalistischeren Ansatz.

Genau ein Jahr nach ihrem Debütalbum sind die FACS zurück. Das Trio um die ehemaligen Disappears-Mitglieder Brian Case und Noah Leger veröffentlichten letztes Jahr mit „Negative Houses“ ein stoisches, entmutigendes Post Punk-Werk.

Für den Nachfolger „Lifelike“ (Trouble In Mind) konnte die vakante Bass-Position mit Alianna Kalaba (We Ragazzi) besetzt werden. Sie drückt dem Eröffnungsstück gleich ihren Stempel auf.

Die Basslinie prägt „Another Country“, das ansonsten auf verhaltenes Klimpern und eindringlichen Spoken Word setzt. Mit der Zeit verdichtet sich der Song, bevor es richtig unangenehm wird, bricht er aber ab.

Schon hier zeigt sich, dass die FACS mehr Raum und Minimalismus für ihr neues Album anlegten. Da gibt es kaum Wucht sondern behäbige Industrial-Post-Punk-Songs.

„In Time“ baut sich zu drückendem Industrial mit reduzierten Standards auf, „XUXA“ ist beruhigt, will nicht so recht zünden. Sehr arty sind „Anti-Body“ und „Loom State“ geraten.

Mit dem Abschluss „Total History“ kommt dann die Explosion, die einem die Boxen zerfetzt. Vielleicht zu spät, obwohl bis dahin nicht einmal eine halbe Stunde vergangen ist.

Fazit: Sehr künstlerisch wertvoll, aber leider auch ermüdend.

6.5

6.5/10